Für einen Züchter ist es unabdingbar sich mit der Vererbungslehre bzw. der Genetik auseinander zu setzen. Hier möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick geben, mit welchen Themengebieten sich ein Züchter befasst.
Natürlich ist das nur ein kleiner Auszug und seeeehr vereinfacht geschrieben.
Wir fangen von vorne an. Die mendelschen Regeln dürfte wohl so ziemlich jeder in der Schule durchgenommen oder zumindest angerissen haben. Ich habe Ihnen untenstehend eine Grafik gebastelt, die die Vererbung veranschaulicht.
Vorab wichtig
- reinerbig ( homozygot): Gen taucht im Gencode doppelt auf (bb, dd, AA…)
- mischerbig (heterozygot): Gen taucht im Gencode nur einmal auf (Bb, Ee…)
- dominantes Gen: Gen ist anderen überlegen und wird durch Großbuchstaben gekennzeichnet
- rezessives Gen: Gen ist anderen unterlegen und wird mit kleinen Buchstaben gekennzeichnet
Uniformitätsregel
Ein Elternteil ist reinerbig Dominant (BB =schwarz), das andere reinerbig rezessiv (bb =chocolate)
In der ersten Generation sind die Nachkommen zu 100% mischerbig und schwarz, tragen somit alle das chocolate Gen (b)
Spaltungsregel
Hier sind beide Eltern mischerbig, tragen aber die Veranlagung für chocolate (b)
In der zweiten Generation sind nun:
25% reinerbig dominant und schwarz
50% mischerbig und schwarz
25% reinerbig rezessiv und chocolate
Was genau hat Mendel aber nun mit unseren Orientalen zu tun? Nun, setzen wir statt der braunen Farbe (rezessiv) einen Gendefekt, dann machen die Skizzen deutlich, dass man zwar in der ersten Generation phänotypisch zu 100% defektfreien Nachwuchs bekommt, aber dennoch der komplette Wurf aus Trägertieren dieses Defekts besteht. Verpaart man nun zwei Trägertiere, denen man den Defekt ja gar nicht ansieht, so können aus diesem Wurf 25% auch merklich an diesem erkranken.